Wer seine Nutzer nicht wirklich kennt, entwickelt an ihnen vorbei. Personas schließen diese Lücke:
Sie übersetzen Zielgruppen in greifbare, datenbasierte Profile und machen echte Nutzerzentrierung möglich.
Gerade im Zeitalter von Personalisierung und steigenden Erwartungen sind fundierte Personas der Schlüssel für erfolgreiche Produkte, Services und Kommunikation.

Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Persona? Definition und Abgrenzung
Eine Persona ist ein fiktives, aber datenbasiertes Profil, das einen typischen Nutzer oder Kunden konkret darstellt. Sie beschreibt individuelle Merkmale wie Name, Alter, Beruf, Ziele und Herausforderungen. Dadurch wird aus einer anonymen Zielgruppe ein greifbares Bild einer echten Person.
Die Abgrenzung:
Ein gesamter Markt umfasst alle potenziellen Käufer oder Nutzer. Daraus wird eine Zielgruppe definiert, die bestimmte gemeinsame Merkmale teilt. Eine Persona geht noch einen Schritt weiter und verdichtet diese Merkmale in einem konkreten Charakterprofil.
Das Konzept der Persona geht auf Alan Cooper zurück, der in den 1980er Jahren erkannte: Teams entwickeln bessere Produkte, wenn sie nicht für eine anonyme Masse gestalten, sondern für eine klar umrissene Person.
Welche Arten von Personas gibt es?
Nicht jede Persona folgt dem gleichen Ansatz. Je nach Ziel und Einsatzzweck gibt es verschiedene Typen:
Buyer Persona:
Fokussiert auf die Entscheidungsprozesse beim Kauf. Buyer Personas helfen, Marketing- und Vertriebsstrategien genau auf potenzielle Kunden abzustimmen.
User Persona:
Konzentriert sich auf die tatsächliche Nutzung eines Produkts oder einer Dienstleistung. User Personas sind besonders relevant für Produktentwicklung, UX und Service-Design.
Proto-Persona:
Entsteht in frühen Projektphasen auf Basis von Annahmen und erstem Wissen, oft ohne umfangreiche Datenbasis. Proto-Personas dienen als Hypothesen, die später durch echte Nutzerforschung validiert werden.
Data-Driven Persona:
Wird aus bestehenden Datenquellen wie Webanalytics, CRM-Systemen oder Nutzerfeedback abgeleitet. Diese Personas spiegeln reale Verhaltensmuster wider und basieren nicht auf Vermutungen.
Marketing Persona vs. UX Persona:
Marketing Personas zielen auf Motivation und Kaufverhalten ab. UX Personas legen den Fokus auf Nutzungsverhalten, Frustrationen und Bedürfnisse im Umgang mit dem Produkt oder Service.
Wie werden Personas erstellt?
Personas entstehen nicht aus dem Bauchgefühl, sondern aus einem strukturierten Prozess. Die wichtigsten Schritte im Überblick:
Datensammlung:
Relevante Informationen aus Nutzerinterviews, Umfragen, Analytics und CRM-Daten zusammentragen.
Mustererkennung:
Ähnliche Verhaltensweisen, Bedürfnisse und Ziele identifizieren und zu Gruppen clustern.
Hypothesenbildung:
Basierend auf den Mustern erste Persona-Profile entwickeln, die typische Nutzer repräsentieren.
Validierung:
Annahmen durch weitere Nutzerforschung oder Datenanalysen überprüfen und die Personas gegebenenfalls anpassen.
Personas sind damit keine statischen Konstrukte, sondern entstehen aus echten Erkenntnissen und entwickeln sich weiter.
Hier findest du die vollständige Anleitung zur Persona-Erstellung.
Trends & Innovationen: Die Zukunft der Personas
Personas entwickeln sich weiter – angetrieben durch neue Technologien, Datenquellen und gesellschaftliche Anforderungen. Diese Trends bestimmen die Zukunft:
KI-gestützte Persona-Generierung:
Künstliche Intelligenz kann große Datenmengen auswerten und daraus präzisere, dynamische Personas ableiten. Besonders bei digitalen Produkten entstehen so aktuellere und belastbarere Nutzerprofile.
Data-Driven Personas aus Analytics und CRM:
Statt Annahmen dominieren zunehmend harte Fakten. Web-Analytics, App-Nutzungsdaten und CRM-Systeme liefern die Basis für Personas, die auf echtem Verhalten beruhen, nicht auf Meinungen.
Adaptive Personas:
Nutzer verändern sich. Adaptive Personas tragen dieser Dynamik Rechnung, indem sie sich flexibel an neue Erkenntnisse und Entwicklungen anpassen. Damit bleiben Personas über längere Zeiträume relevant.
Datenschutzfragen und ethische Herausforderungen:
Die Nutzung personenbezogener Daten erfordert neue Standards. Unternehmen müssen Transparenz schaffen, Daten sauber erheben und die Privatsphäre der Nutzer konsequent respektieren.
Fazit
Personas sind weit mehr als ein nettes Extra in Strategie-Workshops. Sie sind ein entscheidender Baustein für echte Nutzerzentrierung, bessere Produkte und effizientere Kommunikation. Wer sich die Zeit nimmt, fundierte Personas zu entwickeln, schafft eine gemeinsame Grundlage für alle Teams – von Marketing bis Produktentwicklung.
Statt Vermutungen bestimmen echte Bedürfnisse die Richtung. Statt Streuverlust entstehen passgenaue Angebote.
Je besser die Persona, desto klarer die Entscheidungen und desto höher die Erfolgschancen.
Der nächste Schritt: Wer seine Personas nicht nur erstellt, sondern kontinuierlich weiterentwickelt, sichert sich langfristig einen echten Wettbewerbsvorteil.
Einzelnachweise
- Nielsen Norman Group (2022): Personas: Study Guide. [Accessed on: 28.04.2025]
- Cooper, A. (1999): The Inmates Are Running the Asylum: Why High Tech Products Drive Us Crazy and How to Restore the Sanity. Sams Publishing. [Accessed on: 28.04.2025]