Mere-Exposure-Effekt: Die menschliche Präferenzbildung besser steuern und beeinflussen.

Mere-Exposure-Effekt Titelbild

Erinnerst du dich an das letzte Mal, als du einen Ohrwurm hattest? Anfangs mochtest du das Lied vielleicht nicht einmal, aber mit jedem Hören wurde es dir immer sympathischer.

Warum passiert das?

Der Mere-Exposure-Effekt ist das Geheimnis!

Er zeigt, wie Wiederholung unsere Vorlieben beeinflusst und uns Dinge attraktiver erscheinen lässt.

In diesem Artikel erfährst du, wie dieser psychologische Trick funktioniert, wo er vorkommt und wie du ihn im Online Marketing clever einsetzen kannst. Entdecke die faszinierende Kraft der Wiederholung!

Mere-Exposure-Effekt Titelbild

Was ist der Mere-Exposure-Effekt?

Der Mere-Exposure-Effekt beschreibt das Phänomen, dass Menschen Dinge, denen sie häufig begegnen, positiver bewerten. Das bedeutet, je öfter wir einem bestimmten Reiz, wie einem Bild, einer Melodie oder einer Person ausgesetzt sind, desto sympathischer wird uns dieser Reiz. Dieser Effekt tritt in vielen Bereichen unseres Lebens auf und beeinflusst unser Verhalten oft ohne unser Bewusstsein.

Das Prinzip dahinter ist simpel: Je häufiger wir etwas sehen, hören oder erleben, desto mehr mögen wir es.

Robert Zajonc, ein bedeutender Sozialpsychologe, war der erste, der den Mere-Exposure-Effekt wissenschaftlich erforschte und dokumentierte. In seinen Studien zeigte Zajonc, dass Menschen komplexe chinesische Schriftzeichen positiver bewerteten, je häufiger sie diese zuvor gesehen hatten, selbst wenn sie die Zeichen nicht verstanden. Seine Arbeit legte den Grundstein für das Verständnis dieses Phänomens und dessen weitreichende Auswirkungen.

Der Mere-Exposure-Effekt wirkt meist unterbewusst. Das bedeutet, dass wir uns nicht aktiv daran erinnern müssen, einem Reiz begegnet zu sein, um eine positive Reaktion darauf zu haben. Diese unbewusste Präferenz tritt auf, weil unser Gehirn vertraute Reize als sicherer und angenehmer empfindet, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Dies erklärt, warum wir uns oft zu Dingen hingezogen fühlen, die wir häufig sehen oder hören, ohne genau zu wissen, warum.

Der Effekt im Selbstversuch: Das Spiegelbild-Beispiel

Hast du jemals bemerkt, dass du dein eigenes Spiegelbild attraktiver findest als Fotos von dir?

Probier es aus: Schau dich zuerst im Spiegel an und dann auf einem Foto. Wahrscheinlich gefällt dir das Spiegelbild besser. Das liegt daran, dass du dein Spiegelbild viel häufiger siehst und somit vertrauter damit bist.

Deine Freunde hingegen sehen dich so, wie du auf Fotos aussiehst, und bevorzugen deshalb diese Ansicht.

Unser Gehirn bevorzugt das Vertraute – in diesem Fall unser Spiegelbild, das wir täglich sehen. Probiere es aus und erlebe direkt die Wirkung des Mere-Exposure-Effekts.

Der Mere-Exposure-Effekt im persönlichen Alltag

Der Mere-Exposure-Effekt beeinflusst unser tägliches Leben in vielerlei Hinsicht. Er spielt eine Rolle bei der Partnerwahl, in Freundschaften und sogar bei unserer Ernährung. Häufige Begegnungen und wiederholte Exposition machen uns Dinge vertrauter und sympathischer.

Freunde & Kontakte: In Freundschaften zeigt sich der Mere-Exposure-Effekt deutlich. Personen, die wir regelmäßig sehen, wie Nachbarn oder Kollegen, werden uns vertrauter und somit sympathischer. Dies erklärt, warum viele Freundschaften durch gemeinsame Aktivitäten oder den Arbeitsplatz entstehen.

Partner: Auch bei der Partnerwahl spielt der Effekt eine große Rolle. Menschen, denen wir regelmäßig begegnen, wie Kollegen oder Freunde, erscheinen uns sympathischer und attraktiver. Diese häufigen Begegnungen können dazu führen, dass sich romantische Gefühle entwickeln, selbst wenn anfangs keine besondere Anziehung vorhanden war.

Ernährung & Essgewohnheiten: Der Effekt beeinflusst sogar unsere Essgewohnheiten. Lebensmittel, die wir häufig sehen oder probieren, werden uns vertrauter und schmecken uns besser. Das ist einer der Gründe, warum wir oft zu den gleichen Produkten im Supermarkt greifen und vertraute Gerichte bevorzugen.

Der Mere-Exposure-Effekt im heutigen Marketing

In der Welt der Werbung und des Marketings ist der Mere-Exposure-Effekt ein mächtiges Werkzeug. Unternehmen nutzen diesen Effekt, um Konsumenten für ihre Produkte oder Dienstleistungen zu gewinnen.

Einfach ausgedrückt: Je mehr eine Person einer bestimmten Marke oder einem bestimmten Produkt ausgesetzt ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie diese Marke oder dieses Produkt bevorzugt.

Die Wirkung des Mere-Exposure-Effekts ist auch in der digitalen Marketinglandschaft deutlich zu spüren…

Denk nur an die wiederholten Anzeigen, die du auf Social-Media-Plattformen oder in deiner E-Mail siehst. Diese Strategie zielt darauf ab, dass du mit der Marke oder dem Produkt vertraut wirst, was letztendlich zu einer positiven Einstellung und möglicherweise zu einer Kaufentscheidung führt.

Ein gutes Beispiel sind die Facebook-Anzeigen, die uns immer wieder dieselben Produkte zeigen, bis wir sie schließlich ins Auge fassen.

Visuelles Beispiel des Mere Exposure Effektes

Kundenerfahrung in Verbindung mit dem Mere-Exposure-Effekt

Der Mere-Exposure-Effekt spielt nicht nur bei der Schaffung von Markenbewusstsein und Markenpräferenz eine Rolle, sondern auch bei der Verbesserung der Kundenerfahrung.

Je mehr Kunden mit einem Produkt oder einer Dienstleistung in Berührung kommen, desto mehr Vertrauen entwickeln sie in das Produkt oder die Dienstleistung. Das Ergebnis? Eine höhere Kundenbindung und letztendlich ein stärkeres Geschäft.

Ein Beispiel hierfür wäre Amazon. Das Unternehmen ist bestrebt, seine Kunden durch wiederholte Interaktionen mit ihren Dienstleistungen wie Empfehlungen, personalisierten E-Mails und benutzerfreundlicher Navigation vertraut zu machen. Dadurch entwickeln die Kunden ein tiefes Vertrauen in Amazon und kehren immer wieder zurück.

Entfaltung & Bedingungen des Mere-Exposure-Effekts

Der Mere-Exposure-Effekt entfaltet sich in verschiedenen Kontexten und bei unterschiedlichen Reizen – sei es visuell, durch Geräusche oder Gerüche. Damit dieser Effekt optimal zur Geltung kommt, sollten bestimmte Bedingungen berücksichtigt werden:

  • Komplexe Reize: Der Effekt ist stärker bei komplexen Reizen. Diese halten unser Interesse länger und werden daher öfter betrachtet.
  • Verzögerte Bewertung: Die positive Bewertung des Reizes sollte nicht unmittelbar nach der Präsentation erfolgen, um eine unbewusste Beeinflussung zu ermöglichen.
  • Kurze Darbietungszeit: Reize, die weniger als eine Sekunde präsentiert werden, erzielen bessere Ergebnisse, da sie das Interesse wecken, ohne zu überfordern.
  • Mittlere Häufigkeit: Etwa zehn Wiederholungen sind ideal, um eine positive Wirkung zu erzielen, ohne Langeweile zu erzeugen.
  • Fehlende bewusste Erinnerung: Der Effekt ist stärker, wenn keine bewusste Erinnerung an die frühere Darbietung besteht. Dies verhindert eine bewusste Bewertung und lässt die unbewusste Präferenz wirken.

Durch die Berücksichtigung dieser Bedingungen lässt sich der Mere-Exposure-Effekt gezielt nutzen, um positive Assoziationen und Vorlieben aufzubauen. Dies zeigt, wie mächtig und vielseitig dieser psychologische Effekt ist.

Beispiele aus dem Marketing: Der Effekt in Aktion

Der Mere-Exposure-Effekt entfaltet sich in verschiedenen Kontexten und bei unterschiedlichen Reizen – sei es visuell, durch Geräusche oder Gerüche. Damit dieser Effekt optimal zur Geltung kommt, sollten bestimmte Bedingungen berücksichtigt werden:

 

Werbespots und Slogans

Werbespots und Slogans

Ein hervorragendes Beispiel für die Nutzung des Mere-Exposure-Effekts sind wiederkehrende Werbespots und eingängige Slogans. Der Slogan von McDonald’s, “Ich liebe es”, bleibt durch ständige Wiederholung im Gedächtnis haften und schafft Vertrauen in die Marke. Durch häufige Wiederholung in verschiedenen Medienkanälen wird der Slogan bekannt und positiv besetzt.

Sport Sponsoring

Sport Sponsoring

Unternehmen nutzen Sportveranstaltungen, um ihre Logos gut sichtbar im Stadion oder auf den Trikots der Sportler zu platzieren. Diese ständige Präsenz sorgt dafür, dass die Marke mit positiven Emotionen und Erlebnissen rund um den Sport verknüpft wird. Zuschauer, die regelmäßig ein bestimmtes Logo sehen, entwickeln eine unbewusste Vorliebe für die Marke, was deren Wiedererkennungswert und Loyalität steigert.

Politik

Politik

Wahlplakate sind ein klassisches Beispiel für den Mere-Exposure-Effekt. Kandidaten platzieren ihre Plakate an strategisch wichtigen Orten, um durch häufige Sichtbarkeit Vertrautheit und positive Assoziationen bei den Wählern zu schaffen. Je öfter wir das Gesicht eines Politikers sehen, desto sympathischer erscheint er uns, selbst wenn wir uns nicht bewusst daran erinnern, ihn gesehen zu haben. Diese Strategie erhöht die Chancen, dass die Wähler eine emotionale Bindung zum Kandidaten entwickeln.

Social Media

Social Media

Auf Social Media sorgen häufige Posts und Werbeanzeigen dafür, dass Nutzer immer wieder mit einer Marke in Kontakt kommen. Influencer und Unternehmen nutzen regelmäßige Inhalte, um eine dauerhafte Präsenz aufzubauen und so Vertrautheit und Sympathie zu steigern. Die ständige Sichtbarkeit auf Plattformen wie Instagram oder Facebook führt dazu, dass die Marke als vertrauenswürdig und ansprechend wahrgenommen wird.

Songs

Songs

Lieder, die oft im Radio oder auf Streaming-Plattformen gespielt werden, bleiben im Gedächtnis und werden mit der Zeit beliebter. Ein Song, der anfangs vielleicht nicht gefällt, kann durch wiederholtes Hören zu einem Ohrwurm werden. Das wiederholte Abspielen sorgt dafür, dass der Song vertraut und angenehm wird, was letztendlich die Beliebtheit steigert. Musikplattformen nutzen diesen Effekt, indem sie bestimmte Lieder häufiger in ihre Playlists aufnehmen.

Der Mere-Exposure-Effekt entfaltet sich in verschiedenen Kontexten und bei unterschiedlichen Reizen – sei es visuell, durch Geräusche oder Gerüche. Damit dieser Effekt optimal zur Geltung kommt, sollten bestimmte Bedingungen berücksichtigt werden:

 

Praktische Tipps zur Nutzung des Mere-Exposure-Effekts im Online-Marketing

Willst du die Macht der Wiederholung in deinem Online-Marketing nutzen? Der Mere-Exposure-Effekt kann deine Marke stärken und die Kundenbindung verbessern. Hier sind einige effektive Strategien:

1. Wiederholte Anzeigen

Setze auf regelmäßige und gezielte Werbeanzeigen auf verschiedenen Plattformen. Durch die häufige Sichtbarkeit erhöhen sich die Chancen, dass deine Zielgruppe die Anzeigen wahrnimmt und positiv darauf reagiert.

Achte jedoch darauf, ein gesundes Maß zu finden, um Werbeermüdung zu vermeiden. Plane beispielsweise wöchentliche Rotationen, um die Balance zwischen Wiederholung und Frische zu halten.

2. Social Media Präsenz

Baue eine starke Präsenz auf verschiedenen Social-Media-Kanälen auf und poste regelmäßig relevante Inhalte. Durch konstante Aktivität bleibt deine Marke im Bewusstsein der Nutzer. Nutze dabei verschiedene Formate wie Bilder, Videos und Stories, um Abwechslung zu bieten und die Engagement-Rate zu erhöhen. Regelmäßige Interaktionen mit deinen Followern stärken zusätzlich die Bindung.

3. E-Mail-Marketing

E-Mail-Marketing ist ein effektives Mittel, um regelmäßig mit deinen Kunden in Kontakt zu bleiben. Versende gut durchdachte Newsletter, die wertvolle Informationen und Angebote enthalten. Personalisiere die E-Mails basierend auf den Vorlieben und dem Verhalten der Empfänger, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen und langfristiges Interesse zu wecken. Eine konsistente Frequenz, beispielsweise wöchentlich oder monatlich, hilft dabei, deine Marke präsent zu halten.

4. Content Marketing

Erstelle und teile hochwertigen Content, der auf die Interessen und Bedürfnisse deiner Zielgruppe zugeschnitten ist. Ratgeber, Blogartikel, Videos und Infografiken können genutzt werden, um wertvolle Informationen zu liefern und Vertrauen aufzubauen. Regelmäßige Veröffentlichungen auf deiner Webseite und deren Promotion über soziale Medien sorgen dafür, dass deine Marke als vertrauenswürdige Quelle wahrgenommen wird.

5. Konsistente Markenbotschaft

Halte deine Markenbotschaft über alle Kanäle hinweg einheitlich. Ein konsistentes Branding, das sowohl visuell als auch inhaltlich stimmig ist, stärkt das Vertrauen und die Wiedererkennung deiner Marke. Entwickle klare Leitlinien für die Kommunikation und achte darauf, dass diese in allen Marketingmaßnahmen umgesetzt werden.

Fazit

Der Mere-Exposure-Effekt ist ein faszinierendes psychologisches Phänomen, das zeigt, wie stark Wiederholung unsere Vorlieben und Entscheidungen beeinflusst.

Ob in der Werbung, in sozialen Medien oder in persönlichen Beziehungen – häufige Sichtbarkeit und wiederholte Begegnungen schaffen Vertrautheit und Sympathie. Durch die gezielte Nutzung dieses Effekts können Marken Vertrauen aufbauen, die Kundenbindung stärken und letztlich erfolgreicher sein.

Indem wir die Prinzipien des Mere-Exposure-Effekts verstehen und anwenden, können wir nicht nur im Marketing, sondern auch im Alltag bewusster und strategischer agieren.

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